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Merit-Order und Stammdaten als Grundstein – Content-Serie Redispatch 2.0

Erstellt am 10. Februar 2021

Der Start des Redispatch 2.0 rückt näher, er tritt am 1. Oktober 2021 in Kraft und für die beteiligten Marktrollen gibt es einiges zu tun.

Im zweiten Beitrag unserer gemeinsamen Content-Serie mit Carsten Eckart von Energiewirtschaft Einfach betrachten wir zwei wichtige Grundlagen des Redispatch 2.0: Die Redispatch-Merit-Order und die Anlagen-Stammdaten. Wie können Netzbetreiber die Abschaltreihenfolge von Anlagen festlegen? Welche Stammdaten müssen erhoben werden und welche Unterschiede gibt es zum Redispatch 1.0? Hier kommen die Antworten auf diese Fragen.

Redispatch-Merit-Order: Abschalten – aber in welcher Reihenfolge?

Mit dem Redispatch 2.0 soll die Stabilität des Stromnetzes verbessert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Verteilnetzbetreiber (VNB) eine klare Abschaltreihenfolge, die Redispatch-Merit-Order, für alle Anlagen im eigenen Verteilnetz festlegen. Nur so kann bei einem anstehenden Netzengpass effizient reagiert werden. Diese Reihenfolge umfasst ab dem 1. Oktober 2021 nicht nur konventionelle, sondern auch alle EEG-Anlagen und fernsteuerbare Kleinanlagen. Grundlage für die Aufstellung der Merit-Order ist die Wirkungs- und Kosteneffizienz der Anlagen. Da im Rahmen der Energiewende EEG- und KWK-Anlagen Einspeise-Vorrang gegenüber konventionellen Anlagen haben, sorgen zwei Faktoren dafür, dass sie weiter hinten in der Abschaltreihenfolge stehen:

Mindestfaktoren für EEG- und KWK-Anlagen

Die eingeführten Mindestfaktoren legen fest, dass die Anlagen nur für Engpassmaßnahmen infrage kommen, wenn sie wesentlich effizienter für die Lösung des Engpasses sind als fossile Kraftwerke. Genauer gesagt, müssen EEG-Anlagen mindestens zehnmal und KWK-Anlagen mindestens fünfmal so effizient sein, um den Engpass zu lösen.

Kalkulatorische Kosten für EEG- und KWK-Anlagen

Die kalkulatorischen Kosten ergeben sich aus den Mindestfaktoren und sind fiktive Kennzahlen. Sie können vom Netzbetreiber genutzt werden, um die Abschaltreihenfolge festzulegen und schieben die Anlagen in der Merit-Order nach hinten.

Im Video geht Carsten Eckart im Detail auf die Festlegung der Redispatch-Merit-Order und die ausschlaggebenden Faktoren ein:

Stammdaten: Basis für die Redispatch-Merit-Order schaffen

Während im Rahmen des Redispatch 1.0 lediglich Stammdaten für konventionelle Kraftwerke erhoben wurden, müssen sie für den Redispatch 2.0 für alle betroffenen Anlagen erfasst werden, also auch für EEG- und KWK-Anlagen. Stammdaten bilden die Fähigkeiten der Anlagen ab und zeigen so, wie gut die jeweilige Anlage für Engpassmaßnahmen, wie z.B. Abschaltungen, geeignet ist. Für die Übertragung der Daten wurden bereits erste Prozessvorlagen veröffentlicht. Die Prozessabläufe werden einigen Marktrollen bekannt vorkommen, für andere, wie beispielsweise den Einsatzverantwortlichen bzw. Vermarkter, stellen sie jedoch eine neue Herausforderung dar. Die Bundesnetzagentur und der BDEW haben bereits die 16 typischen Stammdaten im Rahmen des Redispatch 2.0 veröffentlicht. Welche genau das sind, erfahren Sie im Video:

Experten für den Redispatch 2.0

Sie möchten alle Aspekte im Rahmen des Redispatch 2.0 kennenlernen? Dann ist unsere Content-Serie genau das richtige für Sie. Im nächsten Beitrag erfahren Sie alles Wissenswerte rund um die Planungsdaten der Anlagenbetreiber. Wir freuen uns, wenn Sie wieder vorbeischauen.

Bei Fragen rund um das Thema Redispatch 2.0 oder zur Unterstützung bei der Vorbereitung auf die Änderungen helfen unsere hsag-Experten gerne weiter. Schreiben Sie uns einfach!

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