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Perfekt vorbereitet auf den Redispatch 2.0 – Start unserer Content-Serie

Erstellt am 9. Dezember 2020

Am 1. Oktober 2021 tritt der Redispatch 2.0 mit dem Ziel in Kraft, künftig Engpässe im Stromnetz zu vermeiden und die Stabilität des Netzes zu optimieren. Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, ist eine gute Vorbereitung gefragt. Vorgaben, Prozessabläufe und Nachrichtenformate müssen schon vor dem Stichtag in die IT-Systeme der betroffenen Marktrollen implementiert werden. In unserer Content-Serie zum Thema Redispatch 2.0 beleuchten wir gemeinsam mit unserem Partner Carsten Eckart von Energiewirtschaft Einfach alle relevanten Aspekte. Los geht’s im ersten Beitrag mit einem Überblick über die anstehenden Änderungen.

Redispatch 2.0 nimmt weitere Marktrollen in die Pflicht

Der aktuelle Redispatch 1.0 umfasst den Ausgleich der Fahrpläne von konventionellen Kraftwerken, um das Stromnetz stabil zu halten und eine lückenlose Versorgung sicherzustellen. Hierfür regeln die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) die Erzeugungskapazität von großen, konventionellen Kraftwerken ab 10 MW Erzeugungsleistung.

Tritt am 1. Oktober 2021 der Redispatch 2.0 in Kraft, werden bei einem Netzengpass nun auch die Erzeugungskapazitäten von Einspeiseanlagen ab 100 kW und kleineren, fernsteuerbaren Anlagen beeinflusst. Das nimmt die Verteilnetzbetreiber (VNB) mit in die Verantwortung, Engpässe im Stromnetz zu vermeiden. Um ihrer neuen Rolle gerecht zu werden, müssen sie nicht nur neue Massenprozesse, sondern auch neue Schnittstellen mit Anlagenbetreibern, Einsatzverantwortlichen sowie Bilanzkreisverantwortlichen etablieren.

Allein damit ist es aber noch nicht getan. Auch folgende Aufgaben kommen auf VNB zu:

  • Redispatch-Merit-Order aufstellen:
    Die Reihenfolge, in der alle vorhandenen Einspeiseanlagen für Engpass-Maßnahmen zur Verfügung stehen, wird festgelegt.
  • Erzeugungskapazitäten der Anlagen regeln:
    Ziel der Regelung ist es, die Erzeugungskapazität vorzeitig anzupassen, so dass mögliche Engpässe vorab identifiziert und wirkungsvoll verhindert werden.
  • Finanziellen Ausgleich vornehmen:
    Der fehlende Erlös der Anlagenbetreiber wird durch den VNB erkannt und ausgeglichen.
  • Bilanziellen Ausgleich vornehmen:
    Der VNB nimmt Buchungen zwischen den Redispatch-Bilanzkreisen und z.B. Einspeise-Bilanzkreisen vor. Die Ausfallarbeit wird dabei so gegengebucht, als hätte der Vermarkter keine Einbußen.

Was sich im Detail hinter den Änderungen und Aufgaben verbirgt, verrät Ihnen Carsten Eckart im Video. Schauen Sie rein:

Redispatch 2.0 nimmt weitere Marktrollen in die Pflicht

Warum wird der Redispatch 2.0 nun eigentlich eingeführt? Erneuerbare-Energien-Anlagen speisen den erzeugten Strom zum größten Teil in Verteilnetze ein. Diese Netze sind also entscheidend, um erneuerbare Energien zu integrieren und die Netzstabilität zu gewährleisten. Da im Rahmen der Energiewende immer mehr dezentrale Erzeugungsanlagen hinzukommen, haben ÜNB immer weniger Handlungsspielraum, die Stabilität des Stromnetzes per Redispatch konventioneller Kraftwerke sicherzustellen. Die Maßnahmen und auch die Kosten hierfür nehmen zu. Genau da setzt der Redispatch 2.0 an, erweitert den regelbaren Anlagen-Bestand und sorgt für mehr Vernetzung im Markt. Im Video erklärt Carsten Eckart noch einmal ganz genau, warum der Redispatch 2.0 für das Stromnetz der Zukunft unabdingbar ist:

Bleiben Sie beim Redispatch 2.0 auf dem Laufenden

Um Ihnen einen umfassenden Überblick über alles Aspekte des Redispatch 2.0 zu geben, widmen wir diesem herausfordernden Thema eine ganze Content-Serie. Wie erfolgen die Ausgleiche? Welche neuen Prozesse haben sich etabliert? Welche Daten werden erhoben? Die Antworten drauf und auf viele weitere Fragen finden Sie in unseren Beiträgen und Videos, die jeden Monat hier auf Sie warten. Bleiben Sie dran!

Sie sind von den Änderungen betroffen und suchen Unterstützung bei der Vorbereitung auf den Redispatch 2.0? Dann senden Sie uns eine Anfrage! Unsere Experten stehen Ihnen gerne zur Seite.

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